ABAMed und ABATech

Eine Betriebsvereinbarung regelt in den BMW-Werken, wie Langzeitkranke wiedereingegliedert werden können. Die Betroffenen erhalten eine Broschüre mit Informationen über die Vorgehensweise: Wer länger als sechs Wochen krank ist, soll Kontakt mit dem Werksarzt aufnehmen, um Beginn und Dauer der Wiedereingliederung sowie die tägliche Arbeitszeit zu regeln.

Der Kranke nimmt die Arbeit schrittweise wieder auf. Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden und Mitarbeiter auch dann sinnvoll einzusetzen, wenn sie nicht die volle Leistung bringen können, setzt BMW das so genannte ABA-Verfahren ein, eine Anforderungs- und Belastbarkeitsanalyse, die aus zwei Teilen besteht.

Mit ABATech wird die im Arbeitsschutzgesetz vorgesehene Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. Viele Tausend Arbeitsplätze in der Produktion werden nach mehreren Kriterien analysiert, um die ergonomischen Belastungsfaktoren zu ermitteln. Mit ABAMed werden medizinische Daten und gegebenenfalls Leistungseinschränkungen des Mitarbeiter festgehalten. Die Daten werden nun abgeglichen, um einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Häufig gelingt es, den Arbeitsplatz so umzugestalten, dass der Kollege in der angestammten Abteilung bleiben kann, sagt Gerd Menzel, Betriebsrat in München. Oder, wie in Regensburg, zuvor ausgelagerte Arbeiten wieder ins Unternehmen zu holen, damit auch die Beschäftigung leistungsgewandelter, älterer oder schwerbehinderter Kollegen gesichert ist, sagt Willi Mücke, Schwerbehindertenvertrauensmann in Regensburg. Die Arbeit des Integrationsteams bei der Wiedereingliederung sei eine Erleichterung. „Früher habe ich selbst Ausschau gehalten nach geeigneten Versetzungsmöglichkeiten, heute macht das ein Team aus verschiedenen Fachleuten.“

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