Früher reagieren

„Unser Integrationsteam reagiert bereits nach etwa 25 Fehltagen. Sechs Wochen abzuwarten, wie es im Sozialgesetzbuch vorgesehen ist, kann in vielen Fällen zu lang sein, beispielsweise bei Suchtproblemen oder psychischen Beschwerden. Je länger jemand allein gelassen ist, desto größer die Gefahr, dass sich Probleme verschlimmern. Wir legen Wert darauf, frühzeitig einzugreifen. Beispiel: Eine 36-jährige Kollegin ist über mehrere Wochen von Arzt zu Arzt geschickt worden, ohne dass sich die Schmerzen an der Wirbelsäule gebessert hätten. Wir konnten sie dank unserer Kooperation mit einer Akutklinik dort innerhalb von drei Tagen unterbringen. Bei einem anderen Mitarbeiter haben wir noch vor der Krankschreibung reagiert. Ihm drohte eine Abmahnung wegen häufigen Zuspätkommens. Dahinter steckten massive private Probleme, die in einer psychosomatischen Fachklinik angegangen wurden. Wir haben eine konzernweite Betriebsvereinbarung abgeschlossen, die sämtliche Maßnahmen zu Integration, Rehabilitation und Prävention umfasst.“

Ronald Weinschenk, Vertrauensperson schwerbehinderter Menschen, Carl Zeiss, Oberkochen

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Gefunden bei IG Metall Gesünder@rbeiten Tipps für den Arbeitsplatz | Nr. 26

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